Gleichstellung und Selbstbestimmung der Ureinwohner:
Das Symbol für den unblutigen Kampf der Aborigenes ist ihre eigene Flagge. Sie wurde 1971 von Harold Thomas, einem Aborigenekünstler, entwickelt. Die
Flagge war gedacht als ein augenfälliges Protestsymbol bei Protesten in den frühen
80er Jahren und sie symbolisiert mit dem schwarzen Farbbalken die Aborigenes, mit dem roten Farbbalken die Erde und die spirituelle Verbindung zwischen den
Ureinwohnern und dem Land. Der gelbe Kreis steht für die lebensbringende Sonne.
1967 streikten 200 Stammesmitglieder vom Stamm Gurindji auf der Vestey’s Wave Hill Station. Eine
Abordnung wurde zum Gereralgouverneur in Canberra geschickt, die verbesserte Lebens- und
Arbeitsbedingungen forderte und die Besitzrechte an traditionellem Land der Aborigines einzufordern.
Das aus dieser und anderen Aktionen erwachsende öffentliche Interesse konnte dazu genutzt werden die
sozialen und wirtschaftlichen Lebensbedingungen der Aborigenies in Australien der weissen Bevölkerung Australiens bekannt zu machen.
In einer Volksabstimmung im Jahr 1967 stimmten 90% der weissen Bevölkerung Australiens zu, der
Staatsregierung das Recht zu verleihen die Urbevölkerung in die Volkszählungen einzubeziehen und für
sie in allen Belangen und sogar in den Bundeststaaten und Territorien Gesetze zu erlassen. Basierend auf
der Erkenntnis, dass sich die Aborigenes aktiv im Entscheidungsprozess für ihr eigene Belange beteiligen
müssten, wurde 1972 von der Regierung unter Mr. Whitlam die bisherige Politik der Angleichung der
Kulturen zugunsten einer Politik der Selbstverwaltung ersetzt. Selbstverwaltung im Sinne dieser Politik
ist definiert als: Aborigenegemeiden bestimmen die Geschwindigkeit und dir Art ihrer eigenen kulturellen
und wirtschaftlichen Entwicklung als wichtige Bestandteile inerhalb eines Australiens der kulturellen Unterschiede.
Mit der Volksabstimmung wurde die Regierung ebenso aufgefordert die traditionellen Rechte der
Aborigeies (Aborigenal Land Rights) Landesweit anzuerkennen. Der Hauptaugenmerk lag zu jener Zeit
auf den Gebieten in den Northern Territory, da dieses Gebiet in Canberra verwaltet wurde. Das Gesetz über die Aboriginal Land Rights (im Northern Territory) wurde 1976 von der Regierung
unter Mr. Fraser verabschiedet. Es war ein Ergebnis aus einem Bericht der Aboriginal Land Rights
Kommision aus dem Jahr 1974. In einem zweiten Bericht dieser Kommision wurden folgende Ziele der Gesetzgebung formuliert:
- Eine einfache Rechtsprechung für alle Menschen, die von ihrem Land vertrieben wurden
- Die Bereitstellung von Ländereien für verarmte Menschen, die keine wirkliche Gelegenheit erhielten
eine ökonomische Gleichstellung mit anderen Australiern zu erreichen.
- Die Wahrung der spirituellen und culturellen Identität der Ureinwohner.
Mit dem Gesetz wurde den Aborigenies das unübertragbare Besitzrecht für alle Reservate (etwa 19%
des NT) und ein Vorgehen zur Anmeldung von Besitzansprüchen an unvergebenem Staatsland (sog.
Crown Land) festgeschrieben. Besitzansprüche an dem Crown Land können beim “Aboriginal Land
Commissioner”, der zur Zeit ein Richter des Bundesgerichtes ist, eingereicht werden und die
Antragsteller müssen in der Lage sein ihren traditionellen Besitzanspruch belegen können. (Weiter nächste Seite) |